Es ist das erklärte Ziel des Landes Berlin, Obdachlosigkeit bis 2030 abzuschaffen. So richtig und wichtig dieses Ziel ist, so ist es doch zum Scheitern verurteilt. Das Gegenteil ist der Fall: die sichtbare Obdachlosigkeit und damit verbundene Verwahrlosung in der Stadt nimmt zu. Darunter leiden Anwohner, Familien, (Schul)kinder - aber vor allem die von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen.
Dabei gibt es eine handfeste rechtliche Verpflichtung für die Stadt Berlin, obdachlosen Menschen eine Unterkunft anzubieten. Ganz unabhängig von einem Sozialleistungsanspruch wie Bürgergeld oder Grundsicherung, den die meisten ohnehin nicht haben. Ziel der Unterbringung ist die Abwehr von Gefahren für die Gesundheit und das Leben der Obdachlosen, die durch den dauerhaften Aufenthalt auf der Straße entstehen. Diese sogenannten "ordnungsrechtlichen Unterbringungen" stehen jedem Menschen unabhängig von der Staatsangehörigkeit oder anderen Voraussetzungen zur Verfügung, der unfreiwillig obdachlos ist und das gegenüber der Stadt Berlin erklärt.
Soweit die Theorie. In der Praxis fehlen berlinweit solche Unterkünfte, sodass immer wieder viele Menschen vertröstet werden müssen und keine Unterkunft bekommen, die ihnen doch eigentlich zusteht. Ursache dafür ist auch, das viele Jahre lang bei Neubauvorhaben oder städtebaulichen Planungen nicht auf soziale Infrastruktur geachtet wurde. Kita, Schule, Spielplatz waren die Kriterien. Alles gut und richtig. Aber dass es wohnungslose Menschen in der Stadt gibt, dass es soziale Begegnungorte gibt und dass die Menschen älter werden - Seniorenfreizeitstätten! - wurde viel zu lange nicht mitgedacht.
Die CDU Neukölln setzt sich dafür ein, dass genau das mitgedacht wird, damit in 10 oder 15 Jahren nicht erneut obdachlose Menschen unverrichteter Dinge auf die Straße zurückmüssen.